Lewis Hamilton Krise
Bild: Lewis Hamilton und Ferrari – das passt bislang noch nicht. Wir beleuchten die Situation in diesem Beitrag genauer. (@ IMAGO / Eibner)
 

Lewis Hamilton Krise 2025: Der große Wechsel – und die noch größere Erwartung

Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari war einer der spektakulärsten Transfers in der Geschichte der Formel 1. Nach über einem Jahrzehnt bei Mercedes, sechs WM-Titeln in Silber und einer Ära voller Dominanz, wagte Hamilton den Neuanfang beim legendären Team aus Maranello.

Für viele war es die Verbindung zweier Ikonen: der erfolgreichste Fahrer der Moderne trifft auf das traditionsreichste Team des Sports.

Die Mission war klar – mit Ferrari den achten Titel holen und eine Ära beenden, in der Ferrari trotz riesiger Ressourcen dem Erfolg hinterherlief. Die Erwartungen an Hamilton waren riesig – von den Tifosi, vom Team, von ihm selbst.

Doch nach acht Rennen in Rot ist klar: Der Start verläuft für beide Seiten alles andere als wunschgemäß. SportVorab beleuchtet die Lewis Hamilton Krise genauer.

 

Hamiltons bisherige Bilanz: Ernüchterung statt Euphorie

Nach den ersten acht Rennen der Saison 2025 steht Hamilton mit 63 Punkten auf Rang 6 der Fahrerwertung – und damit weit hinter den eigenen Ambitionen. Ein Podium? Fehlanzeige. Siege? Noch keiner. Sein bestes Resultat bislang ist der vierte Platz in Imola. Im Sprintformat gelang ihm immerhin ein Sieg – aber der Glanz vom Sonntag fehlt.

Auffällig ist, dass Hamilton konstant im Mittelfeld fährt: solide, aber uninspiriert. Kein Ausfall durch Unfall oder Fahrfehler, aber auch kein einziger Moment, in dem er echte Siegchancen hatte.

 

Im Schatten von Leclerc? Der Teamvergleich bei Ferrari

Noch schwerer wiegt in der Lewis Hamilton Krise 2025: Auch teamintern hinkt Hamilton hinterher. Charles Leclerc, der Ferrari seit Jahren kennt und maßgeblich an der Entwicklung des Autos beteiligt war, hat aktuell die Nase vorn – sowohl in der Punktewertung als auch bei den Qualifyingergebnissen.

Das beste Beispiel war der Große Preis von Monaco. Während Leclerc um den Sieg nach der starken Qualifikation um den Sieg mitfuhr und Zweiter wurde, enttäuschte Hamilton erneut. Am Ende stand mal wieder nur der fünfte Rang auf der Habenseite.

Besonders im Qualifying zeichnet sich ein klares Bild ab: Leclerc ist häufiger vor Hamilton und bringt sich dadurch in bessere Ausgangspositionen für das Rennen. Dabei wurde Hamilton geholt, um als erfahrener Anführer das Team voranzutreiben – aktuell wirkt er jedoch eher wie ein zweiter Fahrer auf der Suche nach Anschluss.

 

Warum läuft es nicht wie erhofft? Eine Ursachenanalyse

Die Gründe für Hamiltons schwierigen Start sind vielfältig. Technisch scheint der Ferrari SF-25 nicht das zu halten, was man sich erhofft hatte. Das Auto ist sensibel im Setup, verliert auf manchen Strecken deutlich an Performance und zeigt Schwächen in langsamen Kurven sowie im Reifenmanagement.

Dazu kommt, dass Hamilton sich offenbar noch nicht vollständig an den Ferrari-Stil gewöhnt hat. Nach Jahren in einem Mercedes mit ganz eigener Balance und Aerodynamik braucht es Zeit, sich neu einzustellen – besonders, wenn das Vertrauen ins Bremsverhalten und die Rückmeldung am Lenkrad noch nicht stimmt.

Auch strategisch lief nicht alles rund: Fehlentscheidungen von der Box, verpasste Chancen auf der Strecke und eine Disqualifikation durch einen technischen Regelverstoß werfen Fragen auf. Zudem gab es bereits erste Reibungspunkte mit Leclerc – etwa bei teaminternen Duellen, bei denen das Kommando an der Box zu spät oder unklar reagierte.

 

Die Außenwahrnehmung: Skepsis, Spott und Sympathie

In der Öffentlichkeit ist der Ton gemischt. Einige Experten loben Hamiltons Mut, sich der Herausforderung Ferrari zu stellen. Andere fragen sich, ob der Brite sich mit dem Wechsel möglicherweise verkalkuliert hat. Die Fans sind gespalten: Während viele Geduld fordern und an ein spätes Comeback glauben, sehen andere bereits Parallelen zu anderen gescheiterten Ferrari-Projekten mit Topfahrern.

Hamilton selbst wirkt kämpferisch, aber phasenweise auch ratlos. Nach schwachen Qualifyings spricht er offen über fehlendes Vertrauen ins Auto – und über die Notwendigkeit, das Gesamtpaket zu verbessern. Die Körpersprache am Funk oder in Interviews verrät: Er weiß, dass dieser Start nicht seinem Standard entspricht.

 

Was bedeutet die Lewis Hamilton Krise für seine Karriere – und wie geht es weiter?

Trotz des schwierigen Einstiegs: Hamilton denkt nicht ans Aufhören. Er betont immer wieder, dass er gekommen sei, um mit Ferrari Geschichte zu schreiben – nicht nur für ein Jahr, sondern langfristig. Der Vertrag läuft über mehrere Jahre, und mit dem neuen Reglement ab 2026 könnten die Karten ohnehin neu gemischt werden.

Kurzfristig wird entscheidend sein, wie sich Ferrari bei den nächsten Rennen präsentiert – und ob es neue Upgrades geben wird. Klassischere Strecken und bessere Daten könnten helfen, die Lücke zur Spitze zu verkleinern. Hamilton ist bekannt dafür, sich durchzubeißen – und er hat in der Vergangenheit oft bewiesen, dass er aus schwierigen Situationen zurückkommen kann.

 

Fazit: Ein Neuanfang mit Anlaufproblemen

Der Start von Lewis Hamilton bei Ferrari verlief deutlich unter den Erwartungen – sowohl aus sportlicher Sicht als auch im Vergleich zum Teamkollegen. Der Mythos Ferrari ist mächtig, doch er allein bringt keine Punkte. Hamilton steht nun vor der Herausforderung, sich neu zu erfinden: als Teil eines Projekts, das ihn langfristig zurück an die Spitze führen soll.

Ob dieser Weg noch zum achten Titel führt oder zum bitteren Kapitel einer großen Karriere wird, bleibt offen. Sicher ist: Die Formel-1-Welt schaut genau hin – und Hamilton selbst weiß, dass er mehr zeigen muss, um aus diesem Traum nicht ein Déjà-vu gescheiterter Ferrari-Träume zu machen.