Aktuelle Lage: Platz 11 und ein Jahr mit Licht und Schatten
Der TSV 1860 München beendet die Saison 2024/25 als Elfter und damit im Tabellenmittelfeld der 3. Liga. Die Spielzeit verlief insgesamt durchwachsen: Phasen ordentlicher Stabilität wechselten sich mit längeren Negativserien ab. Der zwischenzeitliche Absturz auf Rang 14 sowie ein 0:4-Debakel in Saarbrücken führten zum Trainerwechsel. Argirios Giannikis wurde im Winter beurlaubt.
Nach einer kurzen Übergangsphase übernahm Patrick Glöckner als neuer Cheftrainer. Unter seiner Leitung fand die Mannschaft zu mehr defensiver Ordnung zurück und stabilisierte sich. Dennoch blieb der Aufstieg früh außer Reichweite. Die Bilanz fällt daher gemischt aus: Die Abstiegszone wurde souverän vermieden, die Spitzengruppe allerdings auch nie ernsthaft gefährdet.
Wie geht es weiter und ist ein 1860 München Aufstieg in der kommenden Saison möglich? In diesem Beitrag beleuchten wir die Situation bei den Löwen und blicken auf die bereits vorgestellten prominenten Neuzugänge. Dazu erklären wir, was für eine Rückkehr des TSV in die 2. Bundesliga spricht.
Neues Sturmduo mit Signalwirkung: Volland & Niederlechner kommen zurück
Mit Blick auf die kommende Saison soll beim TSV 1860 vieles besser werden! Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, präsentieren sich die Löwen auf dem Transfermarkt überraschend offensiv.
Mit Kevin Volland und Florian Niederlechner kehren zwei gestandene Bundesligaprofis an die Grünwalder Straße zurück. Beide stammen aus dem eigenen Nachwuchs und hatten öffentlich immer wieder erklärt, noch einmal im Löwen-Trikot auflaufen zu wollen. Nun ist es so weit.
Besonders bemerkenswert: Beide Spieler verzichten für diesen Wechsel auf hohe Gehälter. Kevin Volland soll Medienberichten zufolge über 95 % seines bisherigen Monatseinkommens aufgeben, um sich 1860 anzuschließen.
Auch Niederlechner kommt ablösefrei und unterschreibt zu stark reduzierten Bezügen. Die Entscheidung der beiden ist Ausdruck tief verwurzelter Identifikation – ein Wechsel aus Überzeugung, nicht aus Karrieregründen.
Sportlich bringen sie enorme Qualität und Erfahrung mit. Gemeinsam verfügen sie über mehr als 400 Einsätze in der Bundesliga und über 100 Tore. Ihre Verpflichtung hebt das Offensivniveau des Kaders deutlich an – und gibt der Mannschaft auf dem Platz sowie in der Kabine neue Führungsstruktur. Die Präsenz solcher Spieler kann gerade für jüngere Teamkollegen ein großer Gewinn sein.
Mit Linksverteidiger Kilian Jakob hat 1860 München auch schon den dritten Neuzugang für die kommende Spielzeit präsentiert. Der 27-Jährige wechselt – ebenfalls ablösefrei – von Ligakonkurrent Erzgebirge Aue zu den Löwen.
Warum 1860 München weiterhin eine besondere Anziehungskraft besitzt
Dass Spieler wie Volland und Niederlechner trotz lukrativer Alternativen den Schritt in die 3. Liga gehen, unterstreicht die anhaltende Strahlkraft des TSV 1860 München. Der Verein gehört zu den traditionsreichsten Klubs im deutschen Fußball. Meistertitel, Pokalsiege, große Europapokalnächte – das alles steckt in der DNA der Löwen. Diese Geschichte wirkt bis heute nach.
Dazu kommt eine große, leidenschaftliche Fanbasis. Das stimmungsvolle Stadion an der Grünwalder Straße ist regelmäßig ausverkauft, der Zuschauerschnitt liegt trotz Drittklassigkeit konstant bei 15.000. Die Fanszene ist präsent, lautstark und treu – auch in sportlich schwierigen Phasen. Die Heimspiele haben einen unverwechselbaren Charakter, der in Deutschland seinesgleichen sucht.
Darüber hinaus bietet 1860 auch strukturell eine attraktive Plattform. Das Nachwuchsleistungszentrum genießt einen guten Ruf, das Trainingsgelände ist solide aufgestellt und das Umfeld professionell. Mit der Rückkehr zweier Identifikationsfiguren sendet der Verein ein deutliches Signal: Es geht wieder bergauf.
Wie realistisch ist der Aufstieg 2025/26?
Nach Jahren des sportlichen Stillstands ist die Erwartungshaltung groß. Der Kader für die kommende Saison nimmt bereits jetzt klare Konturen an – und mit dem Sturmduo Volland/Niederlechner gibt es eine neue offensive Achse, die das Potenzial für deutlich mehr Tore mitbringt. Trainer Patrick Glöckner hat nun die komplette Vorbereitung zur Verfügung, um seine Spielidee einzustudieren.
Aber und das darf nicht unerwähnt bleiben: Die Liga bleibt hart umkämpft. Einige Traditionsklubs wie Essen, Mannheim oder Rostock wollen ebenfalls hoch, auch Absteiger aus der 2. Bundesliga bringen Qualität und finanzielle Mittel mit. Dennoch: Mit der Mischung aus Erfahrung, Fanunterstützung und sportlichem Potenzial gehört 1860 München zum erweiterten Favoritenkreis.
Entscheidend wird sein, ob die Defensive stabiler wird und das Team über die gesamte Saison hinweg konstant punktet. Zudem müssen Verletzungen bei Schlüsselspielern vermieden und die neuen Führungsspieler ins Mannschaftsgefüge integriert werden. Die Voraussetzungen sind jedoch so vielversprechend wie lange nicht mehr.
Fazit: Zwischen Hoffnung und Verpflichtung
Der TSV 1860 München geht mit neuem Selbstbewusstsein in die Saison 2025/26. Die Rückkehr von Kevin Volland und Florian Niederlechner steht sinnbildlich für die wiedererwachte Identität des Klubs.
Sportlich wird der Aufstieg kein Selbstläufer – aber mit dieser Emotionalität, Kaderqualität und Rückhalt aus dem Umfeld ist der Weg zurück in die 2. Bundesliga keine Utopie mehr, sondern ein realistisches Ziel.